Es ist ein Unding, dass die Älte­ren aus der höchs­ten Risi­ko­grup­pe der Coro­na-Gefähr­dung dar­auf ange­wie­sen wer­den, sich selbst um einen Impf­ter­min zu küm­mern“, bemän­gelt Die­ter Lukas, der Kreis­vor­sit­zen­de der Senio­ren-Uni­on der CDU Kreis­ver­band Ahrweiler.

Aktu­el­le Bei­spie­le zeig­ten, dass eine sol­che angeb­lich ein­fa­che Ter­min­ver­ein­ba­rung für die über 80- und 90-Jäh­ri­gen, die nun geimpft wer­den kön­nen, prak­tisch unmög­lich ist. Über die zen­tra­le Hot­line 0800/5758100 blei­be man in War­te­schlei­fen oder es wer­de auf online-Mög­lich­kei­ten im Inter­net oder mit einer App ver­wie­sen. Dies schei­te­re nur zu oft, weil die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen bei den Hoch­be­tag­ten nur aus­nahms­wei­se oder gar nicht vor­han­den sind.

Wir sind heu­te in den Ver­wal­tun­gen in der Lage, auf Knopf­druck Gebüh­ren­be­schei­de oder Zäh­ler­ab­le­sun­gen zu ver­sen­den. Da muss es mög­lich sein, bestimm­te Alters­grup­pen der Bevöl­ke­rung schrift­lich, ziel­ge­rich­tet und zeit­nah mit Infor­ma­tio­nen zu Impf­ter­mi­nen zu ver­sor­gen“, for­dert der Kreis­vor­sit­zen­de. „Alles ande­re kommt einer Bank­rott­erklä­rung moder­ner Bür­ger­nä­he und Daten­ver­wal­tung gleich“, lau­tet die Kri­tik aus dem Kreis der CDU-Senio­ren. Aus­re­den, es gebe zu wenig Impf­stoff, lässt Lukas nicht gel­ten. „Wenn weder tele­fo­nisch noch online (www.impftermin.rlp.de) eine Ter­min­ver­ein­ba­rung klappt, dann liegt es nicht am feh­len­den Impf­stoff, dann liegt der Feh­ler im Sys­tem“, heißt es.

Des Wei­te­ren gibt es kei­ne Klar­heit, wie die über 80-Jäh­ri­gen ab dem 07.01.21 zum Impf­zen­trum nach Graf­schaft- Gels­dorf kom­mem sol­len. Das Glei­che gilt für den mobi­len Impf­ein­satz für die Pfle­gen­den in den Pri­vat­woh­nun­gen. Da die Ter­min­ver­ga­be für das Impf­zen­trum nur über die zen­tra­le Ter­min­ver­ga­be­stel­le des Lan­des erfolgt, ist die­Or­ga­ni­sa­ti­on vor Ort in Fra­ge gestellt. Es war genü­gend Zeit vor­han­den ein Call-Cen­ter zur Impf­ter­min­füh­rung einzurichten. 

Wenn ärzt­li­ches Per­so­nal und fast jede zwei­te Pfle­ge­fach­kraft das Impf­an­ge­bot ver­wei­gern, weil Besorg­nis­se vor mög­li­chen Fol­ge­wir­kun­gen bestehen, dann gibt es offen­bar erheb­li­chen Infor­ma­ti­ons­be­darf“, sagt der Kreis­vor­sit­zen­de der Senio­ren Uni­on. Es sei rich­tig und wich­tig, dass Ärz­te und Pfle­ge­per­so­nal zeit­gleich mit den Bewoh­nern in Alten- und Pfle­ge­hei­men immu­ni­siert wer­den. Die Senio­ren Uni­on äußert die Hoff­nung, dass die aktu­el­len Eng­päs­se bei der Ver­sor­gung mit Impf­stof­fen in Deutsch­land schnell über­wun­den wer­den kön­nen.“ Nur wenn aus­rei­chend vie­le Men­schen geimpft sind, kön­nen wir auf ein­schnei­den­de Maß­nah­men wie die neu beschlos­se­nen Ein­schrän­kun­gen des täg­li­chen Lebens ver­zich­ten“, appel­liert Lukas an die Impf­be­reit­schaft der Bevölkerung.