Auf Ein­la­dung der CDU-Land­tags­frak­ti­on infor­mier­te sich die Senio­ren-Uni­on Rhein­land-Pfalz über die aktu­el­le Ver­sor­gungs­qua­li­tät der Pfle­ge im Land. Grund für die­ses Gespräch in Mainz waren die jüngs­ten Schlag­zei­len in der Lan­des­pres­se, wel­che von explo­die­ren­den Pfle­ge­kos­ten, Insol­ven­zen ambu­lan­ter Pfle­ge­diens­te oder gar von einem Pfle­ge-Alarm spra­chen. Die senio­ren­po­li­ti­sche Spre­che­rin der CDU-Land­tags­frak­ti­on, Anet­te Moes­ta MdL, konn­te die­se alar­mie­ren­den Schil­de­run­gen in den Medi­en nur bestä­ti­gen. Mehr noch ver­schärf­ten der anhal­ten­de Fach­kräf­te­man­gel in der Pfle­ge und die Sta­gna­ti­on bei Neu­bau­ten von Senio­ren­hei­men die Situa­ti­on, die letzt­lich die Ange­hö­ri­gen von Pfle­ge­be­dürf­ten über­for­de­re. Und die Zahl der Pfle­ge­be­dürf­ten in Rhein­land-Pfalz stei­ge seit Jah­ren an: von 241.000 im Jahr 2021 auf vor­aus­sicht­lich 280.000 im Jahr 2035 (laut Pfle­ge­vor­aus­be­rech­nung des Sta­tis­ti­schen Bundesamtes).

Die Ampel-Regie­rung in Mainz ver­wei­gert sich jedoch ihrer Ver­ant­wor­tung in die­ser Fra­ge. Das Land Rhein­land-Pfalz hat­te bereits 2003 die För­de­rung von Inves­ti­ti­ons­kos­ten für Pfle­ge­hei­me ein­ge­stellt. Die Fol­ge: pfle­ge­be­dürf­te Men­schen im Land wer­den mit zusätz­li­chen Kos­ten belas­tet. Der Eigen­an­teil der Pfle­ge­be­dürf­ti­gen steigt somit immer wei­ter; ein Heim­platz kos­tet durch­schnitt­lich ca. 2.780 EUR pro Monat (Stand: 16.05.2024).

Die CDU-Oppo­si­ti­on for­dert daher vehe­ment die Über­nah­me der Inves­ti­ti­ons­kos­ten für Pfle­ge­ein­rich­tun­gen von der Lan­des­re­gie­rung wie in ande­ren Bun­des­län­dern. Außer­dem die Schaf­fung von wei­te­ren Kurz­zeit- und Tages­pfle­ge­plät­zen. Um den Fach­kräf­te­man­gel in der Pfle­ge ein­zu­däm­men, müss­ten die Aus­bil­dungs­ka­pa­zi­tä­ten im Land erhöht wer­den, auch durch Teil­zeit­aus­bil­dung und Unter­stüt­zung von Quer­ein­stei­gern. Um den Ver­bleib von Pfle­ge­kräf­ten im Beruf jedoch lang­fris­tig sicher­zu­stel­len, brau­che es spür­ba­re Ver­bes­se­run­gen der All­tags­be­din­gun­gen. Eine fle­xi­ble­re Fach­kraft­quo­te bei der Per­so­nal­be­mes­sung sei hier ein ers­ter wich­ti­ger Schritt.

Aber auch pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge brau­chen bei der häus­li­chen Pfle­ge mehr Unter­stüt­zung durch das Land. Wenn die aktu­el­le Lan­des­re­gie­rung die Ver­ein­bar­keit von Pfle­ge und Beruf sowie Pfle­ge und Fami­lie wirk­lich wol­le, müss­te sie den Zugang für die Bean­tra­gung von Ent­las­tungs­an­ge­bo­ten ver­ein­fa­chen. Rhein­land-Pfalz ist z.B. das ein­zi­ge Bun­des­land, wel­ches hier ein poli­zei­li­ches Füh­rungs­zeug­nis for­dert oder einen Ers­te-Hil­fe-Kurs, den die Betrof­fe­nen selbst bezah­len und alle 5 Jah­re erneu­ern müssen.

Die Senio­ren-Uni­on for­dert statt­des­sen, die Abschaf­fung die­ser büro­kra­ti­schen Hür­den und die Ein­füh­rung eines Lan­des­pfle­ge­gel­des, wie in benach­bar­ten Bundesländern.