Not­ruf­sys­te­me und Ers­te Hil­fe bei medi­zi­ni­schen Not­fäl­len wie Herz­in­farkt und Schlaganfall

Dar­über woll­ten rund 30 Senio­ren Genaue­res wis­sen. Ein­ge­la­den hat­ten die Senio­ren­Uni­on des Krei­ses Ahr­wei­ler und das Rote Kreuz.

So lan­ge wie mög­lich in den eige­nen vier Wän­den selb­stän­dig leben wol­len wir wohl alle. Und dafür ist es sinn­voll, ein paar Vor­keh­run­gen zu tref­fen, z.B. ein Haus­not­ruf­ge­rät zu instal­lie­ren. Nicht nur den­je­ni­gen, die allei­ne leben, gibt die­ses Sys­tem die Sicher­heit, jeder­zeit pro­fes­sio­nel­le Hil­fe her­bei­ru­fen zu kön­nen. Schließ­lich kann jeder mal über den Tep­pich stol­pern und sich etwas bre­chen, und was dann, wenn der Part­ner, die Part­ne­rin gera­de die Enkel besucht und nicht vor dem Abend wiederkommt?
Der Not­ruf­knopf, den Sie ein­fach an einer Ket­te um den Hals oder als Arm­band tra­gen kön­nen, lässt sich leicht drü­cken. Das wie­der­um sen­det ein SOS-Signal an die Haus­not­ruf­zen­tra­le, die sich sofort über eine vom Fest­netz unab­hän­gi­ge Lei­tung bei Ihnen mel­det und, wenn not­wen­dig, Hil­fe schickt. Sie kön­nen einen Haus­schlüs­sel hin­ter­le­gen, so dass man die Woh­nung betre­ten kann. Sie kön­nen zusätz­lich ver­ein­ba­ren, dass jeden Tag ein­mal jemand vom DRK anruft, um sicher­zu­stel­len, dass es Ihnen gut geht. Und es gibt noch eine gan­ze Rei­he ande­rer je nach Bedarf sinn­vol­ler Ergän­zun­gen, über die Sie die DRK-Mit­ar­bei­ter, aber sicher auch die Mit­ar­bei­ter ande­rer Haus­not­ruf­an­bie­ter, ger­ne informieren.
Das Basis­pa­ket kos­tet 35,50 € monat­lich, das Kom­plett­pa­ket 53,90 €. Wenn Sie einen Pfle­ge­grad haben, erstat­tet Ihre Pfle­ge­kas­se Ihnen 25,50 € monat­lich. Eine sinn­vol­le Inves­ti­ti­on in die eige­ne Sicher­heit, wie alle anwe­sen­den älte­ren Damen und Her­ren ein­hel­lig meinten.
Aber was tun, wenn es nach etwas weit­aus Gefähr­li­che­rem aus­sieht, wie z.B. einem Schlag­an­fall? Woher weiß ich, dass es ein sol­cher ist. Und was kann ich dann tun?
Ers­te Anzei­chen sind plötz­li­che, hef­ti­ge Kopf­schmer­zen, stei­fer Nacken, Übelkeit/Erbrechen, plötz­lich ein­set­zen­de Läh­mun­gen an Armen und Bei­nen, Gesichts­läh­mung mit her­ab­hän­gen­dem Mund­win­kel und ein­sei­tig geschlos­se­nem Augen­lid, Seh- und Sprach­stö­run­gen und Schluckbeschwerden.
Als ers­tes rufen Sie unbe­dingt den Not­ruf 112 an, damit von dort aus unver­züg­lich der Ret­tungs­wa­gen los­fah­ren kann, denn jede Minu­te zählt jetzt. 
Bis pro­fes­sio­nel­le Hil­fe naht, spre­chen und fas­sen Sie den Betrof­fe­nen an, rüt­teln sie ihn oder sie vor­sich­tig an der Schulter.
Ist er oder sie bei Bewusst­sein, lagern Sie ihn bequem und mit erhöh­tem Ober­kör­per, decken Sie ihn zu und schir­men Sie ihn von jeder Auf­re­gung und Unru­he ab.
Ist er oder sie bewusst­los, aber atmet nor­mal, dre­hen Sie ihn in die Sta­bi­le Sei­ten­la­ge auf die gelähm­te Seite.
Bei Bewusst­lo­sig­keit und feh­len­der nor­ma­ler Atmung führt kein Weg an einer Herz­druck­mas­sa­ge vor­bei: Bei­de Hän­de flach über­ein­an­der etwa in Höhe der Brust­war­zen auf den Brust­korb set­zen, die Arme senk­recht durch­ge­drückt nach oben hal­ten und 30 mal mit einer Fre­quenz von 100 mal pro Minu­te etwa 6–7 cm tief ein­rü­cken. 2 Beatmun­gen durch Nase oder Mund. Und wei­ter mit der Druckmassage.
Es ist sehr anstren­gend, aber ver­su­chen Sie es. Trau­en Sie sich. Jede Hil­fe ist bes­ser als keine!
Ein Herz­in­farkt unter­schei­det sich in den Sym­pto­men zwar deut­lich von einem Schlag­an­fall, aber die Not­maß­nah­men sind weit­ge­hend ähnlich:
Der Betrof­fe­ne hat star­ke Schmer­zen hin­ter dem Brust­bein, oft mit Aus­strah­lung in den lin­ken Arm, die Schul­ter, den Unter­kie­fer oder den Ober­bauch. Frau­en lei­den oft an unspe­zi­fi­schen Sym­pto­men wie Ober­bauch- oder Rücken­schmer­zen, Übel­keit und Erbre­chen mit aus­ge­präg­tem Schwächegefühl.
Das Gesicht ist blass-grau. Er oder sie ist sehr unru­hig, hat Todesangst.
Da ein Herz­in­farkt unter­schied­lich stark aus­ge­prägt auf­tre­ten kann, sind auch die Anzei­chen unter­schied­lich inten­siv aus­ge­prägt. Im schlimms­ten Fall kommt es zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand.
Auch hier gilt: Sofort den Ret­tungs­dienst über 112 alarmieren.
Über­prü­fen Sie Bewusst­sein, Atmung und Lebenszeichen.
Ist die betrof­fe­ne Per­son bei Bewusst­sein, lagern Sie sie bequem mit erhöh­tem Ober­kör­per. Dies ent­las­tet das geschwäch­te Herz. Öff­nen Sie enge Klei­dung. Ver­mei­den Sie unbe­dingt jede Unru­he, Auf­re­gung und Anstrengung.
Kommt es zu einem Kreis­lauf­still­stand, begin­nen Sie sofort mit der Herz-Lun­gen-Wie­der­be­le­bung bis zum Ein­tref­fen des Rettungsdienstes.
Nach drei Stun­den waren sich alle Teil­neh­mer der Ver­an­stal­tung dar­über einig: Ein sehr infor­ma­ti­ver Abend zu einem sehr wich­ti­gen The­ma. Rene Cremer vom DRK Bad Brei­sig und sei­ne zwei Kol­le­gin­nen hat­ten es ver­stan­den, ganz plas­tisch und prak­tisch, auch unter Zuhil­fe­nah­me einer Pup­pe, zu zei­gen, wor­auf es ankommt in einer Situa­ti­on, in die nie­mand kom­men möch­te, aber in die jeder von uns kom­men kann.